Die OCC Papierschlempen

Die älteste Maskengruppe im Ort

Wenn es eine Traditionsfigur in der Ottenauer Fasnacht gibt, dann ist es die „Papierschlemp“. Das Kostüm der „Papierschlempe“ war ein „arme Leute Kostüm“. Die Kleider waren von der Oma, die Häkel-Tischdecke der Umhang, die Zeitungsfetzen auf dem Kopf, die Saublos hatte man sowieso, lediglich die Gummimaske musste “beim Steimer Karl“ oder sonst wo gekauft werden. Viele der späteren OCC-Vereinsgründer haben genauso  in Ottenau Straßenfasnacht gemacht, besonders am Schmutzigen Donnerstag, Rosenmontag und Fasnachtdienstag.

Wer sich, wie Klaus-Dieter Kneisch in seinem Bericht , in Ottenau noch an den „Alten Löwen“, die alte Turnhalle am Kanal, an die großen Kastanienbäume an der Lindenbrücke erinnert, der weiss, was dort während der närrischen Tage los war. Aber auch an der Badener-Brücke spielten sich nach dem Schichtwechsel im Benzwerk, wenn die meisten der Arbeiter per Fahrrad den Heimweg waren, tolle, unvergessliche, närrische Szenen ab.  Unter hässlichen Masken versteckt, mit fliegendem Papierkopfschmuck – bei weitem nicht soviel Papier wie bei den heutigen Papierschlempen – haben die fast immer männlichen Narren, „bewaffnet“ mit der „Saublos“ und einem Kinderwagen voll Heu (oftmals brennend) die heimfahrenden, unnärrischen „Benzler“ traktiert.

Damit diese Figur erhalten bleibt, wurden deshalb 1983 die „OCC-Papierschlempen“ gegründet, die erste Holzmaskengruppe in Ottenau. In den ersten Jahren wurde die Gruppe mit nahezu 50 Hästrägern weit über unsere Grenzen hinaus begeistert empfangen. Wo diese Gruppe mit ihren geschnitzten Holzmasken und rießigen Papierhüten auch immer auftauchte, wurde sie begehrtes Fotomotiv und konnte sich vor Einladungen kaum retten. Sicherlich auch ein Verdienst des ersten Schlempenführers, Elferrat Gerd Weigelt, der viel Arbeit in „seine Schlempen“ investierte.

Seit Januar 2020 sind die Papierschlempen in neuer Formation wieder zurück: eine junge Gruppe langjähriger Vereinsmitglieder hat sich für diese Traditionsfigur begeistern lassen und mit viel Herzblut und Liebe zum Detail das Häs überarbeitet und modernisiert. Die rund 20 Maskenträgerinnen und eben so viele Kinder freuen sich auf das närrische Treiben!

Gruppeninfo

gegründet 1983

Ansprechpartnerinnen sind Stefanie Weber und Helena Effenberger

Impressionen